Über das Projekt „BioPower2Gas“
In dem dreijährigen Projektvorhaben werden verschiedene leistungsregelbare Biogastechnologien untersucht, in der Praxis erprobt und im Hinblick auf ihre Möglichkeiten zur bedarfsgerechten Stromerzeugung miteinander verglichen. Insbesondere die Möglichkeit der Direktvermarktung von erneuerbaren Energien sowie die Unterstützung des Verteilnetzes zur Vorsorge von Netzengpässen spielen dabei eine wichtige Rolle. Unter anderem wird ein neues „BioPower2Gas“-Verfahren (Methanisierung von Wasserstoff, der aus überschüssigem Windstrom produziert wird) der Firma MicrobEnergy installiert, welches im Labormaßstab bereits erfolgreich erprobt wurde und sich nun in der Praxis beweisen soll. Die Ergebnisse werden sowohl aus den Praxiserfahrungen als auch aus Simulationen gewonnen. Sie sollen zukünftig zu einer sicheren, klimafreundlichen Energieversorgung aus erneuerbaren Energien beitragen und auf ihre Übertragbarkeit in regionale Energiekonzepte geprüft werden.
Folgende drei Anlagenkonzepte werden im Rahmen des Projektes erprobt, demonstriert und evaluiert.
- BioPower2Gas-Anlage (Standort Allendorf(Eder)): Biogasanlage, die um einen Elektrolyseur und einen separaten Behälter zur Methanerzeugung erweitert wird. Die Anlage nimmt Spitzenstrom aus EE-Anlagen zur Netzstabilisierung auf, erzeugt Wasserstoff (H2), der mit CO2 in synthetisches Methan umgewandelt wird und reinigt zusätzlich das Biogas zu einspeisefähiger Gasqualität auf. Das gesamte erzeugte Biomethan wird in das Erdgasnetz eingespeist.

- Biomethan-Blockheizkraftwerk (BHKW) (Standort Philippsthal): BHKW, das aus dem Erdgasnetz mit Biomethan versorgt wird und flexibel bedarfsorientiert Strom ins Netz einspeist. Für die Sicherstellung einer kontinuierlichen Versorgung des angeschlossenen Nahwärmenetzes wird das BHKW um einen Wärmespeicher erweitert.

- Flexible Biogasanlage (Standort Jühnde): Biogasanlage mit erhöhter BHKW-Leistung. Zusätzlich ausgestattet mit einem Gas- und Wärmespeicher kann diese Anlage flexibel auf Bedarfs- oder Marktimpulse reagieren.

Um die Anlagen optimiert zu betreiben, sollen die gesetzlichen Möglichkeiten genutzt und die wirtschaftlich optimale Anlagenkonfiguration und Betriebsweise theoretisch untersucht werden. Darüber hinaus wird der optimierte Fahrplanbetrieb praktisch erprobt. Es werden Algorithmen entwickelt, die der Bereitstellung individuell optimierter Betriebsfahrpläne unter Berücksichtigung der Märkte, der Anlagenrestriktionen, sowie der im Projekt zu entwickelnden Geschäftsmodelle mit Netzbetreibern und Stromvertrieb dienen. Wichtige Bewertungskriterien unterschiedlicher Flexibilisierungsansätze sind Treibhausgasemissionen, Wirtschaftlichkeit und regionale Wertschöpfung sowie Versorgungssicherheit und Verträglichkeit im Verteilnetz.
Die drei Anlagenkonzepte sollen an den drei Standorten Allendorf, Philippsthal und Jühnde realisiert werden.